Gutes Klima für die Kunst

Berlin - In der Neuen National-galerie wird glamourös getafelt, vor dem Hotel de Rome stauen sich die Sponsoren-Limousinen und die besten Galerin der Stadt legen die leckerste Ware ins Schaufenster - kurz, es ist Gallery Weekend in Berlin. Weswegen sich dieser Tage sogar der lange Marsch in den Wedding lohnt: Dort sind bei Guido W. Baudach neue Arbeiten des für seine "Pfannkuchen-Menschen" und "Friedens-Siemens" - Bilder beliebt-berüchtigten André Butzer zu entdecken, deren Erfolgsgeheimnis ihre Ambivalenz ist. Eben noch meint man in den kraftvollen und farbenfrohen Abstraktionen die Vitalität der explorsiven Hachkriegsmoderne zu erkennen, dann schleicht sich Zweifel ein: Muss hier etwa schon wieder jemand machen, was er will, und protesiert dagegen? Man weiß es nicht und kann gerade deswegen kaum den Blick von den großformatigen Ölbildern lassen, die höchstens hier eine angedeutete Brezel und dort vielleicht noch eine pastose Mortadellascheibe zur Deutung freigeben...

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